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Pressemitteilung – Brand-Probe in Berliner U-Bahn

Versuche in Berliner U-Bahnhof liefern Daten für Modelle zur Rauchausbreitung und Fußgängerdynamik

Nachts, wenn der Verkehr ruht, wird der Berliner U-Bahnhof Osloer Straße zum Schauplatz eines Großversuchs. Wissenschaftler und Ingenieure des Projekts ORPHEUS wollen mithilfe der Experimente eine Grundlage für neue Simulationsverfahren schaffen, mit denen sich die Rauchausbreitung in unterirdischen Verkehrsanlagen besser verstehen lässt. Zuletzt erforschten sie in dem Kreuzungsbahnhof Ende Januar mit künstlichem Rauch das Strömungsverhalten und die Sichtbarkeit von Hinweisschildern.

Ein Brand in der U-Bahn-Station kann verheerende Folgen haben. In dem von der Bundesregierung geförderten Projekt ORPHEUS haben sich Sicherheitstechniker, Wissenschaftler und Rettungskräfte zusammengeschlossen, um die Sicherheit mithilfe von Computersimulationen zu verbessern. Ziel ist es insbesondere, mit geeigneten Simulationsverfahren die Rauchausbreitung in den komplexen Gebäudegeometrien vorherzusagen. Denn diese stellt die größte Gefahr für Menschen dar.

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) unterstützen das vom Forschungszentrum Jülich koordinierte Projekt und haben den U-Bahnhof Osloer Straße für mehrere Großversuche zur Verfügung gestellt. In der Nacht vom 25. auf den 26. Januar erzeugten die Forscher zuletzt mit Gasbrennern auf dem Bahnsteig der Linie U8 und zusätzlichen Nebelmaschinen einen intensiven künstlichen Rauch, der sich wie echter Brandrauch in der Station verteilt. Die Messdaten nutzen die Forscher zur Validierung und Anpassung der Modelle, die den Computersimulationen zugrunde liegen. Darüber hinaus dienen sie dem Abgleich mit Versuchen an verkleinerten Labormodellen und Versuchen im Windkanal, die Erkenntnisse zur Rauchausbreitung im Straßenbereich oberhalb der Stationen liefern sollen.

Begleitend zur Messung der Rauchausbreitung führten die Forscher einen Feldversuch zur Sichtbarkeit von Kennzeichnungen für Fluchtwege durch. An definierten Messpunkten auf allen drei Ebenen der U-Bahn-Station beobachteten und dokumentierten sie mit Videokameras, wie sich der Rauch auf die Sichtbarkeit von gewöhnlichen „Ausgangs“-Schildern, digitalen Anzeigetafeln und grünen Fluchtwegschildern auswirkt.

Parallel zu den Experimenten hat die Berliner Feuerwehr eine Übung mit ca. 50 Einsatzkräften und 15 Fahrzeugen durchgeführt. Dabei wurde ein Brandereignis im Tunnelbereich des Bahnhofes simuliert. Übungsschwerpunkt war das Vorgehen von Einsatzkräften bei Bränden in unterirdischen Verkehrsanlagen zur Menschenrettung und Brandbekämpfung. In diesem Rahmen wurden auch verschiedene Hilfsmittel zur Orientierung und zum Transport von Personen erprobt.

Das Projekt „Optimierung der Rauchableitung und Personenführung in U-Bahnhöfen: Experimente und Simulationen (ORPHEUS)“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Beteiligt sind unter anderem das Forschungszentrum Jülich, die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), die IBIT GmbH, die Hekatron Vertriebs GmbH, ROM Technik, das I.F.I. Institut für Industrieaerodynamik GmbH, die Ruhr-Universität Bochum, die BVG, Team HF PartG, die Berliner Feuerwehr und die Feuerwehr München.

Bildmaterial

Hochaufgelöste Bilder werden beim Anklicken angezeigt.

Bild 01Copyright: Ralf Eisenbach / im Auftrag des Forschungszentrum Jülich

Bild 02Copyright: Lukas Arnold / Forschungszentrum Jülich

Bild 03Copyright: Lukas Arnold / Forschungszentrum Jülich

Bild 04Copyright: Ralf Eisenbach / im Auftrag des Forschungszentrum Jülich

Bild 05Copyright: Ralf Eisenbach / im Auftrag des Forschungszentrum Jülich

Bild 06Copyright: Lukas Arnold / Forschungszentrum Jülich


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